E 322 – Lecithin

Ob Gebäck, Schokolade, Riegel oder manche Getränke. Auf der Zutatenliste findet sich unter der Rubrik Emulgatoren die Angabe Lecithine, meist Soja-Lecithine. Wir möchten heute über diesen Zusatzstoff informieren.

Was sind Lecithine?

Lecithine sind Bestandteil aller pflanzlichen und tierischen Organismen. Sie sind Teil der Zellmembran und wurden 1846 erstmals aus Eigelb isoliert. So kam dieser Stoff auch zu seinem Namen, denn das Wort Lecithine, oder Lezithine leitet sich von dem altgriechischen Begriff lekithos, für Eidotter ab. Chemisch gesehen handelt es sich um Phospholipide, die sich aus Fettsäuren, Glycerin, Phosphorsäuren und Cholin zusammensetzten. Ohne Lecithine würden Organe und Organsysteme nicht funktionieren. Besondere das Gehirn enthält viel von diesem Stoff.

Wie und woraus werden Lecithine gewonnen?

Lecithine als Zusatzstoff in Lebensmitteln sind meist Soja-Lecithine, aber auch aus Raps oder Sonnenblumen wird Lecithin gewonnen, denn es fällt bei der Ölgewinnung als Nebenprodukt an.Viel Lecithin enthalten auch Eigelb, Hülsenfrüchte, Karotten und tierische Innereien.

Wie wirken Lecithine?

Ohne die regelmäßige Versorgung mit Lecithin wäre der menschliche Körper nicht funktionsfähig, viele Stoffwechselvorgänge in den Organen nicht möglich. Lecithin ist eine biologische Vorstufe des Acetylcholin. Dieser Neurotransmitter ist wichtig für die Gedächtnisfunktion, die Weitergabe von Nervenimpulsen und den Hirnstoffwechsel insgesamt.

Was bewirken Lecithine in Nahrungsmittel, beispielsweise in Schokolade und Milchgetränken?

Für die Lebensmittelhersteller ist Lecithin, meist Soja-Lecithin ein wichtiger Zusatzstoff. Es ist ein guter Emulgator, hilft also, eigentlich nicht mischbare Stoffe, wie Wasser und Öl miteinander zu verbinden. Es  macht beispielsweise Schokolade geschmeidiger. Lecithine können auch Aromen transportieren und in Nahrungsmittel einbringen, um den Geschmack zu verbessern. Es hat antoxidative Eigenschaften, kann also die Haltbarkeit von Lebensmitteln verlängern.

Sind Lecithine gesund, oder bedenklich für den menschlichen Körper?

Lecithin kann vom Körper vollständig aufgenommen werden. Es ist gesundheitlich also unbedenklich. Einen ADI- Wert, also eine zugelassene Höchstmenge für den Verzehr, gibt es nur für Säuglingsnahrung. Außer für unbehandelte Lebensmittel und solche, die laut Gesetztgeber generell nicht durch Zusatztstoffe verändert werden sollen, ist Lecithin allgemein zugelassen. Da der größte Teil des Lecithin in Lebensmittel aus Sojabohnen gewonnen wird, haben Verbraucher manchmal Bedenken, denn ein Teil der Welt-Sojaernte ist heute schon gentechnisch verändert. Hersteller und Handel in Deutschland sind darum bemüht, ihr Angebot frei von gentechnisch veränderten Substanzen zu halten und seit 2004 gilt eine strenge Kennzeichnungspflicht für Lebensmittel, die solche Substanzen enthalten.

 

 

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