E410 – Johannisbrotkernmehl
Johannisbrotkernmehl wird aus den Samen des Johannisbrotbaums gewonnen, der auch Karubenbaum oder Karobbaum genannt wird und schon in biblischen Zeiten wichtig für die Ernährung der Menschen war. Auch als Tierfutter wurde/wird das Fruchtfleisch, das auch heute noch vor der eigentlichen Reifung von den Bäumen geschlagen wird, genutzt.
Diese Pflanze gehört im weitesten Sinne zu den Hülsenfrüchtlern. Man findet diese Bäume, die gern auf kalkhaltigem oder sandigen Boden leben und sehr widerstandsfähig gegen Hitze und Trockenheit aber empfindlich gegen Frost sind, hauptsächlich in den Mittelmeerländern und in Vorderasien.
Der Baum bildet 10 bis 30 cm lange Schoten aus. Das Fruchtfleisch schmeckt süsslich und enthält neben Fruchtzucker auch viele Vitamine und Mineralstoffe. Die Samen hatten in früheren Zeiten noch eine ganz besondere Bedeutung. Da jedes Korn 0,18 Gramm wiegt, waren diese Körner Maßeinheit für Gold und Diamanten. Ein Korn stand für 1 Karat. Die Bezeichnung Karat leitet sich von der lateinischen Bezeichnung für den Johannisbrotbaum (Ceratonia) ab.
Heute sind die gemahlenen Kerne ein wichtiger, natürlicher Zusatzstoff in der Lebensmittelindustrie. Das sogenannte Johannisbrotkernmehl ist 5 mal so quellfähig wie Stärke. Es ist in heißem Wasser gut löslich, in kaltem wird es geleeartig. Daher nutzt man es gern als Bindemittel, als Verdickungsmittel und als Stabilisator.
Unter der Nummer E 410 ist es als Zusatzstoff zugelassen und wird beispielsweise verwendet in: Süßigkeiten Backwaren, Konfitüren und Marmeladen, Eis und Milchmischgetränken. Es gibt keine Höchstmengenbegrenzung, ein ADI-Wert* ist nicht festgelegt. Es besteht aber die Vermutung, dass Johannisbrotkernmehl bei empfindlichen Menschen Allergien begünstigen kann. Bei Soja-Allergikern kann es zu Kreuzreaktionen kommen.
*Hinweis: Der ADI Wert (“acceptable daily intake”) steht für die Menge einer Substanz, die über die Lebenszeit täglich aufgenommen werden kann, ohne gesundheitliche Schäden befürchten zu müssen.