NOtella – Rezepturänderung löst Shitstorm aus
Der Lebensmittelproduzent FERRERO hat die Rezeptur seines beliebten Brotaufstrichs „Nutella“ leicht verändert. Der weltweit bekannte Brotaufstrich enthält nun einen höheren Zuckergehalt (von 55,9% auf 56,3%) und auch der Magermilchpulveranteil stieg in der Rezeptur deutlich an (von 7,5% auf 8,7%). Die Erhöhung ging jedoch zu Lasten des Kakaoanteils, sodass künftig weniger von diesem enthalten ist. Ganz zum Ärgernis der Verbraucher, denn das Produkt büßt nicht nur seine charakteristische dunkle Farbe ein, es schmeckt schlichtweg auch weniger nach dem ursprünglichen Produkt.
Verbraucher lösen Shitstorm aus
In den sozialen Netzwerken wird derweil ein regelrechter Shitstorm auf FERRERO ausgelöst, dem das Unternehmen mit Ignoranz begegnet. Kritik ist wohl im Hause FERRERO unerwünscht, denn auf die zahlreichen Postings erfolgt schlichtweg keine Stellungnahme. Der Lebensmittelriese verschließt offenbar die Türen und möchte seinen Kurs beibehalten. In einer kurzen Erklärung gibt der Produzent dann doch ein Statement und nennt die Veränderung „Feinjustierung“. Dass hier allerdings pure „Profitgier“ dahinterstecken soll, ist mit Vorsicht zu genießen. Solche Behauptungen kommen gerne und schnell auf den Tisch, wenn besonders kostenintensive Zutaten in Lebensmitteln verringert und durch günstigere Inhaltsstoffe ersetzt werden. Zwar steigen die Produktions- und Handelskosten für Kakao stetig an, doch dies ist nicht der Hauptgrund für die Zutatenänderung. Warum FERRERO die Zusammensetzung jedoch verändert hat, bleibt das Firmengeheimnis, denn hier erhält der Kunde keinerlei Informationen von dem Marktführer.
Laut FERRERO alles beim Alten
Ferrero verkündet derweil auf Facebook, dass sich die „Feinjustierung“ in keiner Weise auf den Geschmack und die Qualität auswirke. Doch die zahlreichen negativen Kommentare belegen etwas anderes, denn viele Konsumenten sind von dem neuen Nutella mehr als enttäuscht. Durch den geringeren Kakaoanteil (auch wenn FERRERO dies bestreitet) schmeckt das Produkt deutlich fade. Zudem wirkt sich der erhöhte Magermilchpulver- und Zuckeranteil auf die Konsistenz des Brotaufstrichs aus. Im Mund fühlt sich die neue Zusammensetzung nun sehr klebrig an. Laut dem Hersteller stimmt dieser subjektive Eindruck vieler Konsumenten allerdings nicht. FERRERO schreibt diesbezüglich: „Qualität und Beschaffung aller anderen nutella-Zutaten sind gleich geblieben. 100 % nutella Qualität – danach streben wir und daran hat sich nichts geändert! Das bestätigten laufende Qualitätsprüfungen und zahlreiche, regelmäßige Geschmackstests mit unseren Konsumenten.“ (Quelle: facebook.com)

Laut FERRERO Deutschland hat sich nichts geändert. Dennoch sind tausende Konsumenten empört über den neuen Geschmack (Quelle: facebook)
Kunden sind dennoch verärgert
Soll sich an der geschmacklichen Qualität laut FERRERO zwar nichts geändert haben, so sprechen die mehr als 32.000 Facebook-Fans doch eine andere Sprache. So liest man in vielen Kommentaren nur noch Sätze und Worte wie „enttäuschend“, „schmeckt nicht mehr“, „kaufe ich nicht mehr“ oder „kommt mir nicht mehr auf den Frühstückstisch“. Da hilft auch FERREROs eigener Kommentar nicht wirklich: „Schade, dass einige von euch darüber enttäuscht sind. Wie ihr euch sicher vorstellen könnt, machen wir so etwas nicht leichtfertig“ (Quelle: facebook.com)
Die Absatzzahlen 2018 werden jedenfalls zeigen, ob und inwiefern die Nutella-Fans künftig zu ihrem Wort stehen und das markante Glas mit dem rot-schwarzen Schriftzug im Regal der Supermärkte stehen lassen. Nur wenn die Absatzzahlen tatsächlich sinken, wird der Markenriese vielleicht ein Einsehen haben, dass sein negatives Marketing bezüglich der Rezeptur-Umstellung, und das „Stummstellen“ am eigenen Image kratzt. Ob dies jedoch den Marktführer wirklich interessiert, bleibt auch an dieser Stelle unbeantwortet.