Salmiak- was ist das?
Lakritzkenner und -fans finden die Zutat “Salmiak” oft in den Zutatenlisten von besonders würzigen und starken Lakritzspezialitäten. Was ist das für ein Stoff, woher kommt er und wo findet man ihn noch? Wir versuchen Antworten zu geben.
Woher kommt der Name Salmiak?
Salmiak, chemisch betrachtet Ammoniumchlorid, war schon im Altertum bekannt und der lateinische Name Sal ammoniacum (Salz des Ammon) leitet sich von frühen Funden des Minerals in der Nähe des altägyptischen Amun-Tempels ab.
Was ist Salmiak?
Salmiak ist ein Mineral. Es gehört zur Mineralklasse der Halide, ist weich (Mohshärte: 1-2), wasserlöslich und von geringem spezifischem Gewicht. Es entsteht vermutlich in/aus Erdsedimenten und bildet sich zum Beispiel im Zusammenhang mit vulkanischen Aktivitäten an Fumarolen an denen heißer Wasserdampf und Gase aus der Erde austreten und als Salmiak kristallisieren.
Gut oder schlecht für die Gesundheit? – Die Dosis ist entscheidend
Einerseits ist Salmiak vielleicht eines der ältesten bekannten Heilmittel gegen Husten und Verschleimung der Bronchien. Als Salmiak-Bonbon oder Lakritz, einer Mischung aus Salmiak, Süßholzsaft, Anis und Kräutern, gehört es zu den besonders beliebten Leckereien. Es wirkt desinfizierend, da durch das Zusammenwirken des sauren Salmiak mit basischem Speichel Ammoniak entsteht. Salmiakauszüge sollen auch gegen juckende Mückenstiche helfen.
Andererseits kann Salmiak in größeren Mengen auch der Gesundheit schaden. Im Zusammenwirken mit Süßholzsaft im Lakritz hat es blutdruck-steigernde Wirkung und kann das Herz- Kreislaufsystem schädigen. Auch eine Übersäuerung des Stoffwechsels ist möglich. Aus diesem Grund müssen Produkte mit einem Salmiakgehalt von mehr als 2% als “Erwachsenenlakritz” ausgewiesen werden. Bei mehr als 4,9 % muss das Produkt als “extra stark” ausgewiesen werden und sollte einen Warnhinweis tragen. Produkte mit einem Gehalt von mehr als 7,9 % sind in Deutschland nicht zugelassen.
Es ist also, wie bei allen schönen Dingen: “Alle Dinge sind Gift, und nichts ist ohne Gift; allein die Dosis machts, dass ein Ding kein Gift sei” Das sagte der mittelalterliche Arzt, Alchemist und Philosoph Paracelsus und der Satz ist sicher auch heute noch richtig.
Übrigens: Als Lebensmittelzusatzstoff trägt Salmiak die Nummer E 510. Auch als Reinigungsmittel, Kühlmittel, Gerb- und Färbemittel und sogar in Sprengstoffen kommt Salmiak (Ammoniumchlorid) zum Einsatz.