Süßholz – Lakritz – Glycyrrhiza glabra

Kennen Sie den Begriff „Süßholz raspeln“, der zur Anwendung kommt, wenn jemand mit zu vielen und übertriebenen Komplimenten versucht zwischenmenschlich zu punkten. Die meisten verbinden Süßholz wohl mit leckerem Lakritz, oder Lakritzkonfekt. Süßholz findet sich aber auch in anderen Leckereien oder z.B. in bestimmten Tee-Sorten.

Was ist Süßholz ?

Süßholz, der botanische Name ist Glycyrrhiza glabra, ist eine Pflanze aus der Familie der Schmetterlingsblütler/Familie der Hülsenfrüchtler, eine mehrjährige Staude, die in vielen Teilen der Welt angebaut wird. Als Zutat in unterschiedlichen Produkten verwendet, oder medizinisch eingesetzt, werden die geschälten und ungeschälten Wurzeln der Pflanze. Durch Auskochen der Wurzeln kann Süßholzsaft gewonnen werden. Umgangssprachlich wird dieser Saft auch als Lakritzsaft bezeichnet. Die Verwendung in dieser beliebten Süßigkeit hat die Pflanze allgemein bekannt gemacht.

Wie wird Süßholz eingesetzt?

Süßholz ist süß, das sagt ja schon der Name. Schon zu Zeiten der alten Hochkulturen kannte man die Pflanze und verwendete sie zum Beispiel als Hustenarznei. Im Mittelalter nutzte man ihre Süßkraft und kannte auch die Wirksamkeit gegen verschiedene Erkrankungen. Die chinesische Medizin setzt Süßholz als Herzmedikament und auch bei Erkältungskrankheiten ein.

Auch über die medizinische Anwendung hinaus, nämlich in der Kosmetik- oder Farbstoffherstellung, macht sich die Pflanze nützlich. Süßholz ist also wirklich vielseitig. Als Lakritz-Leckerei ist sie jedoch allen Naschkatzen sicher besonders sympathisch.

Wie wirkt Süßholz?

Aufgrund einer Vielzahl medizinisch wirksamer Inhaltsstoffe wirkt Süßholzsaft gegen Viren ist entzündungshemmend und keimtötend, Es schützt bei Anwendung im Magen die Magenschleimhaut. Es kann die Entzündungen der Atemwege bekämpfen und den Hustenreiz vermindern. (Aufgrund der beruhigenden Wirkung auf die Schleimhäute, wird es manchmal Zigaretten zugesetzt, um die schädlichen Wirkungen des inhalierten Zigarettenrauchs zu vermindern)

Aufgrund des hohen Gehaltes an Glycyrrhizin ist aber auch Vorsicht geboten. Glycyrrhizin wirkt verstärkend auf bestimmte, körpereigene Hormone ( Hydrocortison, Aldosteron) und kann, bei Überdosierung, zu schweren Nebenwirkungen führen. Der Körper scheidet dann zuviel Kalium und zuwenig Natrium aus. Dies führt zu Herzrhythmusstörungen, Bluthochdruck, Wasseransammlungen (Ödemen). Bei bestimmten Vorerkrankungen sollte Süßholz, oder starkes Lakritz mit hohem Gehalt an Glycyrrhizin gemieden werden. Dazu gehören: Herzerkrankungen, Diabetes, Leber- und Nierenerkrankungen und auch Osteroporose. Wie schon Paracelsus sagte: „All Ding’ sind Gift und nichts ohn’ Gift, allein die Dosis macht, das ein Ding kein Gift ist“

Lakritzliebhaber müssen sich, wenn sie ihre Lieblingsleckerei in normalen Mengen verzehren, keine Sorgen machen. Die Hersteller sind auch verpflichtet, starkes Lakritz als „Erwachsenenlakritz“ zu kennzeichnen, um Kinder vor möglichen Schäden zu schützen. Lakritzkonfekt für Naschkatzen

Wer also Lakritz in all seinen vielen leckeren Varianten liebt, kann es sich auch weiterhin gern schmecken lassen.

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