Was Sie über Zahnpflegekaugummis nach dem Essen wissen sollten

Zahnpflege, Zahnbürste, Kaugummi

Kaugummikauen nach dem Essen beugt Karies vor? Schön wäre es…

Kann man mit dem Genuss von zuckerfreiem Kaugummi nach dem Essen tatsächlich das Kariesrisiko senken? Laut einer Studie des Instituts für Empirische Gesundheitsökonomie ist genau dies möglich. Durch das regelmäßige Kauen von zuckerfreiem Kaugummi, so zumindestens die Experten, könnten die deutschen Krankenkassen jährlich bis zu 300 Mio. Euro Kariesbehandlungskosten einsparen. Laut der Studie kann es positive Auswirkungen auf die Zahngesundheit haben, wenn man konsequent nach dem Essen einen zuckerfreien Kaugummi kaut. Natürlich darf die reguläre Zahnpflege dabei aber nicht zu kurz kommen.

Jährlich könnten bis zu 300 Mio. Euro Kariesbehandlungskosten eingespart werden

Der „Zahnputzeffekt“

Verbleiben kariesverursachende Essensreste in den Zahnzwischenräumen, bildet sich dort ein potentieller Nährboden für die Zahnkrankheit Nummer Eins:  Karies. Durch den Kauprozess beim Kaugummikauen wird der Speichelfluss angeregt. Dieser enthält wichtige Enzyme, die die zahnschädlichen Säuren neutralisieren. Der erhöhte Anteil von Speichel „schwemmt“ zudem einen Großteil der Kariesbakterien aus den Zwischenräumen, was einem „Zahnputzeffekt“ gleich kommt. Das wirkliche Zähneputzen kann solch ein Kaugummi jedoch nicht ersetzen.

Das Zähneputzen kann auch durch ein Kaugummi nicht ersetzt werden

Zahnpflegekaugummis sind nicht immer die bessere Wahl

Spezielle Zahnpflegekaugummis sind jedoch nicht notwendig. Die Hersteller versprechen in ihren Werbebotschaften gerne, dass hier zusätzliche Inhaltstoffe für die notwendige Zahnhygiene sorgen. Tatsächlich verhelfen diese „Zusatzstoffe“ jedoch nur in sehr geringem Umfang. Bei genauerer Betrachtung erkennt man zudem, dass viele „Zahnpflegekaugummis“ zahlreiche Zusatzstoffe, Geschmacksverstärker und Süßungsmittel enthalten. Ob man genüsslich ein Kaugummi mit „Xylitol“, „Acesulfam“ oder „Aspertam“ kauen möchte, bleibt jedem selbst überlassen.

Es geht auch ohne Zusatzstoffe – naja fast

Möchte man dies nicht, kann man auch auf einfache zuckerfreie Kaugummis zurückgreifen. Auch diese erfüllen ihren Zweck, beinhalten aber oftmals weniger Zusatzstoffe. Es gibt darüber hinaus keine zuverlässige Studie, dass beispielsweise „Xylitol“ zu einem besseren Kariesschutz beiträgt.  Ganz ohne Zusatzstoffe kommen aber auch herkömmliche Kaugummis nicht aus. Frei dem Motto „die Mischung macht´s“, muss man auch hier genauer auf die Zutatenliste schauen. Laut Ökotest schneiden jedoch die bekannten Marken nicht immer positiv ab. Besonders für Kinder ist ein Großteil der Kaugummis völlig ungeeignet, weshalb Ökotest auch die Note „ausreichend“ bis „mangelhaft“ für diese Produkte vergeben hat.

Marktführer schneidet bei Ökotest ehr mittelmäßig ab – besitzt aber hohen Marktanteil

Marktführer ist nicht auf Platz 1 laut Ökotest

Besonders Wigleys hält mit seinen „Extra“ Zahnpflegekaugummis immer noch den größten Marktanteil. Danach folgen weitere zuckerfreie Kaugummis des bekannten Herstellers. Gerade die Platzierung im Kassenbereich eines Supermarktes macht es der Marke leicht, schnell noch aufs Kassenband zu gelangen. Dabei schauen die wenigsten Konsumenten auf die Inhaltsstoffe. Der Markenname ist das Geheimnis, vielen Käufern geläufig und deshalb beliebt. Dies liegt auch an der offensiven Marketingstrategie des Herstellers, zumal Wrigley einen großen Wert auf eine starke Promotion seiner Produkte legt.

Fazit: Ein zuckerfreies Kaugummi ist und bleibt eine Ergänzung

Unter dem Deckmantel der effektiven Zahnhygiene und mit Hilfe des steigenden Gesundheitsbewusstseins der Konsumenten, sind Zahnpflegkaugummis ein wichtiger Bestandteil der Süßwarenwelt. Dennoch sind diese Produkte nur eine Ergänzung zur täglichen Mundhygiene. Das Zähneputzen darf hier nicht vernachlässigt werden. Kaugummis bleiben eine kleine Lösung für zwischendurch, können eine echte Zahnhygiene aber nicht ersetzen.

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